Statement der AGABY zur Aufnahme aus Afghanistan

Gefährdete Ortskräfte und Aktivist*innen aus Afghanistan müssen unborkratisch Aufnahme in Deutschland erhalten. AGABY fordert die schnelle Umsetzung eines Bundesaufnahmeprogramms.

@Mohammad Rahmani auf Unsplash

Morgen in Kabul / Morning in Kabul, Afghanistan

Aus Anlass der Machtübernahme der Taliban im Afghanistan vor einem Jahr fordert AGABY schnelleren Schutz und Asyl für die „Ortskräfte“ und ihre Familien, aber auch andere gefährdete und schutzsuchende Afghan*innen.

Die Aufnahme der Ortskräfte aus Afghanistan ist ins Stocken geraten. Laut einer Studie der Human Rights Clinic der Universität Erlangen in Kooperation mit PRO ASYL hat die Bundesregierung gut ein Jahr nach der Machtübernahme der Taliban und mehr als sechs Monate nach Regierungswechsel noch immer kein funktionierendes Bundesaufnahmeprogramm für gefährdete Menschen aus Afghanistan realisiert.

Zögern bedeutet Leid, Folter und Tod für Betroffenen. AGABY und die Integrationsbeiräte fordern die Bundesregierung und die bayerische Staatsregierung auf, ihren Verpflichtungen nachzukommen.

"Jahrelang ist die Situation in Afghanistan falsch eingeschätzt worden. Wir protestieren seit Jahren gegen Abschiebungen nach Afghanistan. Sogar ausgebildete Pflegekräfte sind abgeschoben worden, oder mussten erst durch gefährliche, teure und unsinnige Sogenannte „freiwillige Aus- und Einreiseregelungen hier arbeiten dürfen. Abgeschobene Menschen sind in Afghanistan in Lebensgefahr gekommen und mussten wieder flüchten. Auch Afghaninnen und Afghanen, die früher vor Gewalt und Menschenrechtsverletzungen in Afghanistan geflüchtet sind, sollen endlich klare Bleibe- und Teilhabeperspektiven erhalten", so Mitra Sharifi, Vorsitzende der AGABY.