AGABY-Beratungsangebot für Flüchtlinge zum Thema Arbeitsmarktintegration vor AUS

AGABY unterstützt im Rahmen des Projektes „Beruflich anerkannt?!“ Flüchtlinge bei der Arbeitsmarktintegration und der Anerkennung ausländischer Qualifikationen in vier Regierungsbezirken Bayerns. Das Projekt wird aus Gründen der Förderpolitik ab Januar 2019 nicht fortgeführt.

„Wir sehen die abrupte Beendigung des Projektes als fatalen Einschnitt in den Prozess der Arbeitsmarktintegration von hunderten und tausenden Menschen an“, unterstreicht Yuliya Jabbari, Projektleiterin von „Beruflich anerkannt?!“

AGABY unterstützt im Rahmen des Projektes „Beruflich anerkannt?!“ Flüchtlinge bei der Arbeitsmarktintegration und der Anerkennung ausländischer Qualifikationen in vier Regierungsbezirken Bayerns. Das Projekt fand bisher in Kooperation mit MigraNet – IQ Landesnetzwerk Bayern statt, die finanzielle Förderung wird aber aus Gründen der Förderpolitik ab Januar 2019 nicht fortgeführt.

Ein AUS hält der Projektträger AGABY, die Arbeitsgemeinschaft der Ausländer-, Migranten- und Integrationsbeiräte Bayerns gegenüber den ratsuchenden Personen für nicht verantwortbar und aus integrationspolitischer Sicht für nicht vertretbar.

„Wir sehen die abrupte Beendigung des Projektes als fatalen Einschnitt in den Prozess der Arbeitsmarktintegration von hunderten und tausenden Menschen an“, unterstreicht Yuliya Jabbari, Projektleiterin von „Beruflich anerkannt?!“ und ergänzt: „Die Erfahrungen des Projektes unterstreichen die Unverzichtbarkeit dieses speziellen niedrigschwelligen und mobilen Beratungsangebotes.“ Darauf weist auch der große Erfolg des Beratungsangebotes hin. So fanden wurden nach aktuellem Stand (30 Monate von Projektstart im April 2016 bis September 2018) insgesamt 1249 Personen in 2590 Beratungsgesprächen in deutscher, türkischer, englischer, arabischer, tschechischer und russischer Sprache in der Arbeitsmarktintegration unterstützt.

Die Beratungen reichen von Erstgesprächen zur Ermittlung der Bedarfe über die Laufbahnberatung bis zur Weitervermittlung. Ziel ist es, eine erste Orientierung im Dickicht der deutschen Formalitäten und Behörden zu geben. Die Ratsuchenden kommen in unterschiedlichen Angelegenheiten, von der angestrebten Anerkennung eines ausländischen Berufsabschlusses, die Kompetenz-feststellung bis zur Beschaffung von Dokumenten, die auf der Flucht verloren gegangen sind. Dementsprechend breit sind die Mitarbeiter*innen des Projektes „Talentscouts für Flüchtlinge“ aufgestellt und verfügen über Fachkenntnisse über das Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz Bund und Land, Aufenthalts- und Asylleistungsgesetz und Europäische Richtlinien. Sie sind eng mit den relevanten Arbeitsmarktakteuren wie Agentur für Arbeit, JobCenter, HWK, IHK sowie den Bildungsträgern vor Ort vernetzt und können Ratsuchende zielgerichtet an die entsprechenden Stellen weiterverweisen.

Mittlerweile wird von Politiker*innen über Arbeitgeberverbände bis zu den Sozialverbänden und Gewerkschaften allerorten betont, welch entscheidenden Faktor für die Integration der Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt für Geflüchtete darstellt. AGABY sieht sich somit in der grundlegenden Notwendigkeit ihres Beratungs-angebotes bestätigt und setzt sich mit allen Mitteln und Kräften dafür ein, eine Fortführung oder Übernahme des Beratungsangebots zu erreichen. Nötig sind allerdings neue Finanzierungsmöglichkeiten und politischer Rückhalt für die Fortführung dieser Beratungsarbeit.