Migrantenorganisationen müssen bei Coronahilfen berücksichtigt werden!

Die Integrationsbeiräte Bayerns begrüßen die Unterstützung für Vereine in der Pandemie durch den Freistaat. Jedoch dürfen Migrantenorganisationen dabei nicht leer ausgehen. Deshalb wird die Staatsregierung zur Nachbesserung aufgefordert.

Die Arbeitsgemeinschaft der Ausländer-, Migranten und Integrationsbeiräte Bayerns (AGABY) begrüßt die Unterstützung von Vereinen in der aktuellen Pandemie durch den Freistaat Bayern. Völlig unverständlich ist jedoch die Exklusivität der zu Grunde liegenden Richtlinie vom 28.12.2020, die ausschließlich Vereine der Heimat- und Brauchtumspflege (einschließlich Fa-schingsvereine) begünstigt. „Die Staatsregierung zeigt hier eine einseitige und überholte Vorstel-lung der bayerischen Kultur und Vereinslandschaft“, kritisiert Mitra Sharifi, Vorsitzende der AGABY und betont: „Die zahlreichen migrantischen Vereine und Organisationen, die sich seit vielen Jahr-zehnten engagieren und das vielfältige kulturelle und soziale Leben in Bayern bereichern und mitge-stalten, müssen unbedingt berücksichtigt werden.“


Migranten-Organisationen übernehmen wichtige Schlüsselrolle


In Bayern hat jede fünfte Einwohnerin und Einwohner eine Migrationsgeschichte, in den Groß-städten sind es die Hälfte der Bevölkerung. Deren kultureller Beitrag und ihre wichtige soziale Funktion dürfen nicht ausgeklammert werden.
Entsprechend fordern die Integrationsbeiräte Bayerns die Staatsregierung zur Nachbesserung auf. In der aktuellen Pandemiesituation sehen sich insbesondere migrantische Vereine mit gro-ßen finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert und benötigen dringend Unterstützung durch Coronahilfen. Vielfach sind es gerade diese Organisationen, in denen sich Tausende von Ehren-amtlichen für Verständigung und Austausch, Bildung, Flüchtlings- und Nachbarschaftshilfe und vieles mehr einsetzen und versuchen, die sozialen Folgen von Covid-19 zumindest abzufedern. Wir plädieren dringend, migrantische Vereine zu unterstützen und die Richtlinie für die Corona-hilfen entsprechend zu erweitern, damit Bayern auch in Zukunft auf wichtige Ressourcen und bürgerschaftliches Engagement für Erhalt und Weiterentwicklung einer lebendigen und vielfälti-gen Kulturlandschaft bauen kann.