Trauer und Fassungslosigkeit angesichts der Gewalttat in Augsburg

Der Augsburger Integrationsbeirat und AGABY trauern um das Opfer der entsetzlichen Gewalttat in Augsburg und sprechen seinen Angehörigen und Kollegen ihr tiefstes Beileid aus. Fassungslos machen uns aber auch die Reaktionen jener, die diese Tat auch noch dafür nutzen, ihr rassistisches Gedankengut zu verbreiten.

Ein Mensch ist gewaltsam aus dem Leben gerissen worden. Angesichts dieser schrecklichen Tat und des Todes eines unschuldigen Menschen sind wir fassungslos. Fassungslos machen uns aber auch die Reaktionen jener, die sich heimlich zu freuen scheinen und diese Tat auch noch dafür nutzen, ihr rassistisches Gedankengut zu verbreiten. Sie erklären diese Gewalttat mit den „Genen“ und der Herkunft des mutmaßlichen Täters und glauben, damit alle eingewanderten Menschen ausgrenzen zu können. Hier wird Kriminalität ethnisiert und in der Denkweise der Nationalsozialisten von „genetischer Prädestination von Kriminalität“ gesprochen.

Das verletzt, das macht wütend. Aber die Saat der Ausgrenzung und des Hasses darf nicht aufgehen. Wir stehen auf der Seite der trauernden Angehörigen und Kollegen, der Augsburgerinnen und Augsburger mit und ohne Migrationshintergrund, die sich in dieser schweren Stunde das friedliche Zusammenleben in Vielfalt in ihrer Stadt weder von der abscheulichen Gewalttat noch von der rassistischen Hetze kaputt reden lassen.

Wir nehmen Probleme ernst. Denn jede Gewalttat ist eine zu viel. Wenn hier geborene und hier aufgewachsene Kinder zu kriminellen Gewalttätern werden, haben wir alle mit und ohne Migrationsgeschichte ein Problem und die entsprechende Verantwortung, an den sozialen Mechanismen zu arbeiten, die Kriminalität und Gewalt entstehen lassen.