Aktiv(ierend)e Antidiskriminierungsarbeit in Bayern

Gemeinsam mit unseren Mitgliedorganisationen setzen wir uns auf der persönlichen, gesellschaftlichen und politischen Ebene mit dem Thema Rassismus auseinander.

Ziel des Projektes ist es, strukturelle Herangehensweise in der Antidiskriminierunsgarbeit in Bayern zu verändern, die von Rassismus betroffenen Personen aktiv in die Gestaltung mit einzubeziehen und zum Engagement gegen Diskriminierung zu aktivieren. Das Projekt gliedert sich in die Teilbereiche

Empowerment & Professionalisierung - Sichtbarmachung -  Vernetzung - Beratung

Das Projekt ist ein Modellprojekt im Bundesprogramm "Demokratie leben!"  vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, mit Ko-Finanzierung aus Geldern des Bayerischen Staatsministeriums des Innern für Sport und Integration und findet in Kooperation mit dem Netzwerk Rassismus- und Diskriminierungsfreies Bayern statt.

 

 

Empowerment und Professionalisierung

Die Kernidee des Projektes ist hier in diesem Video noch mal zusammenfasst. 

Kern des Projekts ist die Schulung „Sprecher*in gegen Diskriminierung“. In dieser reflektieren wir gemeinsam mit den Teilnehmenden eigene diskriminierende Erfahrungen, entwickeln Handlungsstrategien im Umgang mit Diskriminierung und zur Stärkung der politischen Stimme auf kommunaler Ebene. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Schulung können die Sprecher*innen gegen Diskriminierung sich zu Multiplikator*innen fortbilden. Ziel der Fortbildung ist es, dass die Teilnehmer*innen nach Abschluss selbständig für ihren ehrenamtlichen Arbeitsbereich Workshops zu Antidiskriminierung planen und in ihren Beiräten oder/und Vereinen durchführen können.

Mit der Schulung zu Sprecher*innen gegen Diskriminierung und der anschließenden Fortbildung „Train the Trainer: Antidiskriminierungsworkshops konzipieren und durchführen“ unterstützen wir die Integrationsbeiräte bei ihrer wertvollen Arbeit für ein demokratisches und friedliches Zusammenleben in Bayern.

Die Schulung zu Sprecher*innen gegen Diskriminierung wurde im Jahr 2021 (online) und 2022 (hybrid) durchgeführt. Teilgenommen haben ausschließlich Mitglieder der bayerischen Ausländer-, Migranten- und Integrationsbeiräte.

Die Schulung ist in drei Module unterteilt.

Modul 1: AUSsprechen

Das erste Modul dient dazu, das eigene Wissen über unterschiedlichste Diskriminierungsformen zu erweitern und zu vertiefen sowie eigene Diskriminierungserfahrungen im Austausch miteinander zu reflektieren und einzuordnen.

Modul 2: ANsprechen

Im zweiten Teil der Schulung werden gemeinsam Handlungsstrategien erarbeitet, um Diskriminierung aktiv anzugehen. Neben rechtlichen Grundlagen werden bestehende Beratungsstrukturen in Bayern betrachtet und Agumentationsstategien trainiert.

Modul 3: MITsprechen

Im letzten Teil werden gemeinsam hilfreiche Strategien erarbeitet, wie das Thema in der politischen Arbeit aufgegriffen werden kann. Ziel ist es, die kommunalen Antidiskriminierungsstrukturen mitzugestalten, kompetente*r Ansprechpartner*in für Betroffene, Politik, Verwaltung und zivilgesellschaftliche Organisationen zu sein sowie eigene Projekte und/oder Kampagnen durchführen zu können.

 

Zurzeit wird keine weitere Schulung zu Sprecher*in gegen Diskriminierung angeboten.

Kontakt zu den Sprecher*innen: Bitte melden Sie sich bei agaby@agaby.de . Ihre Anfrage wird an die Sprecher*innen weitergeleitet.

Mehr zu den Jahrgängen hier weiter unten:

Das AGABY Modelprojekt „Aktiv(ierende) Antidiskriminierungsarbeit in Bayern“ im Rahmen des Bundesprojektes „Demokratie leben“ biete im Förderjhar 2023 eine „Train the Trainer“ - Forbildung für die „Sprecher*innen gegen Diskriminierung“ und weitere interessierte Beiratsmitglieder an. Die Fortbildung ist in drei Module aufgeteilt.

Modul 1

Das erste Modul dient dazu, ein gemeinsames Verständnis von Antidiskriminierungsarbeit in Workshops zu erarbeiten und die eigene Haltung als angehende*r Trainer*in zu festigen.

Modul 2

Das zweite Modul stellt den Anti-Bias-Ansatz als einen von vielen Ansätzen der Antidiskriminerungsarbeit vor. In praktischen Einheiten wird das Moderieren von Gruppen und das Anleiten von Methoden eingeübt. Über Gruppenphasen und Moderationstechniken werden die Kompetenzen im Umgang mit der Zielgruppe gestärkt.

Modul 3

Zum Abschluss wird im dritten Modul unter Beratung des Projektteams ein Workshop-Konzept für die eigene Zielgruppe erarbeitet.

Vertiefungen 

In den Vertiefungen geht es außerdem darum, wie versteckte (politische) Zugangsbarrieren aufgedeckt und gemeinsam Veränderungen angestoßen werden können. Auch soll der sichere Umgang mit Störungen und schwierigen Situationen innerhalb der Workshops eingeübt werden. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, das Wissen über das Netzwerken und Selnstmarketing aufgefrischt werden.

Das theoretische Wissen wird in Einzelarbeit udn Kleingruppen erprobt und reflektiert, damit alle Teilnehmer*innen am Ende der Fortbildung eine Auswahl an bekannten Methoden und Inhalten in ihrer Arbeit als Trainer*innen mitnehmen können.  Hierzu erhalten die Teilnehmer*innen qualifiziertes Feedback durch das Projektteam, was sie auch nach Abschluss der Forbildung begleiten und stärken soll.

Wir gratulieren unseren diesjährigen Sprecher*innen gegen Diskriminierung!

Zum Abschluss eines ereignisreichen Jahres überreichte AGABY-Vorsitzende Mitra Sharifi-Neystanak den Absolvent*innen der Schulung Sprecher*innen gegen Diskriminierung am 09.12.2022 in der AGABY-Geschäftsstelle in Nürnberg ihre vom Staatsminister Joachim Herrmann unterzeichneten Zertifikate.

13 Mitglieder der Integrationsbeiräte Bayerns nahmen 2022 an dem zweiten Schulungsdurchlauf teil. Die Schulung ist der Kern des Projekts „Aktiv(ierend)e Antidiskriminierungsarbeit in Bayern“ und erarbeitet mit den Teilnehmenden in drei Modulen Sprache, Handlungsmöglichkeiten und politisches Engagement gegen Rassismus und Diskriminierung. Dadurch sollen bestehende und vor allem von Ehrenamt getragene Strukturen der Antidiskriminierungsarbeit empowert, sichtbar gemacht und professionalisiert werden.

Wir freuen uns, dass wir so viele engagierte Menschen auszeichnen durften, die eine wichtige Rolle im Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung einnehmen. Ob bei der Verweisberatung von Betroffenen, bei der Sensibilisierung innerhalb des Beirates oder in Diskussionen mit politischen Vertreter*innen – wir wünschen allen Sprecher*innen gegen Diskriminierung viel Erfolg bei ihren zukünftigen Vorhaben!

Ausgezeichnet wurden:

  • Ana Maria Benevides Werner, Beirat Bad Kissingen
  • Rami Boukhachem, Beirat Erlangen
  • Nicoletta Fiore, Beirat Regensburg
  • Lilit Harutyunyan, Beirat Erlangen
  • Youssouf Issakha Adam, Beirat Regensburg
  • Ahmet Karaman, Beirat Landshut
  • Eléni Kaskamanidou, Beirat Landkreis Lindau
  • Jules Masuku Ayikaba, Beirat Würzburg
  • Eiad Raslan, Beirat Dillingen a.d. Donau
  • Kemal Saglam, Beirat Augsburg
  • Zahra Taher, Beirat Garching
  • Dr. Sema Tasali-Stoll, Beirat Weiden
  • Maria Volmer, Beirat Kaufbeuren

Innenminister Joachim Herrmann und AGABY zeichnen "Sprecher*innen gegen Diskriminierung" aus

Bei der Anerkennungsfeier erhielten 28 Mitglieder der Integrationsbeiräte Bayerns ihr Zertifikat.

Am Samstag, den 27.11.2021, wurden 28 Beiratsmitglieder von Staatsminister Joachim Herrmann als „Sprecher*innen gegen Diskriminierung“ ausgezeichnet. Die Anerkennungsfeier im Rahmen des Projekts „Aktiv(ierend)e Antidiskriminierungsarbeit in Bayern“ war eigentlich als Präsenzveranstaltung geplant, konnte nun aber coronabedingt nur online stattfinden. Dennoch war die Feier ein gelungener und freudiger Abschluss der diesjährigen Schulung gegen Diskriminierung. Hier finden Sie das Video zu der Veranstaltung.

AGABY-Vorstandsvorsitzende Mitra Sharifi-Neystanak lobte das große Engagement der zukünftigen Sprecher*innen, die eine „mahnende Stimme“ für von Diskriminierung betroffene Menschen seien. Im politischen Diskurs zum Thema Antidiskriminierungsarbeit gebe es zwar einige hoffnungsstiftende Signale, dennoch stünden diesen manche gesamtgesellschaftlich sehr bedenkliche Entwicklungen entgegen. Sharifi-Neystanak zeigte sich hoffnungsvoll, dass die ausgebildeten Beiräte durch die Schulung eine gute Grundlage für ihren Einsatz gegen Diskriminierung haben. In drei Schulungs-Modulen: „Aussprechen“, „Ansprechen“, „Mitsprechen“ setzten sich die Teilnehmenden mit eigenen Diskriminierungserfahrungen auseinander, erörterten Möglichkeiten, Diskriminierung offen anzusprechen und suchten nach Wegen, wie sich diskriminierungsfördernde Strukturen politisch verändern lassen. Ihre wichtige Aufgabe, so die Vorsitzende, sollten die zukünftigen Sprecher*innen „mit offenem Ohr und Herzen“ ausführen und politische Entscheidungsprozesse wachsam begleiten.

Projektleiterin Natalie Keller führte mit einer humorvollen Online-Umfrage noch einmal durch die vergangene Schulung. Hier wurde zugleich deutlich, wie facettenreich die Schulung war, bei der die Teilnehmenden bei insgesamt zwölf Schulungsterminen sechs Referent*innen gehört und so verschiedene Formen der Diskriminierung kennengelernt hatten.

Nach der Pause traf Staatsminister Joachim Herrmann ein, um die teilnehmenden Beiräte mit ihrem Zertifikat auszuzeichnen. Maria Cristina Lozano Gomez und Thigis Kirushnathasan stellten dem Minister die Schulung noch einmal aus Teilnehmendensicht vor. In seiner Rede betonte der Innen- und Integrationsminister die „Brückenfunktion“ der ausgebildeten Sprecher*innen, die mit ihrem Engagement einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt leisteten. Klar stellte sich der Minister gegen Rassismus, Antisemitismus und Rechtsradikalismus und hob beispielhaft verschiedene Projekte des Freistaats Bayern in diesem Bereich hervor. Es folgte ein aufgeschlossener und kritischer Austausch mit den teilnehmenden Beiräten, bei dem unter anderem die Frage diskutiert wurde, inwiefern neben der bundesweiten auch eine landesweite Diskriminierungsstelle benötigt werde. Moderiert wurde das Gespräch von Schulungsteilnehmer Tamur Khan.

Nach dieser Diskussion folgte der Höhepunkt der Veranstaltung: die Auszeichnung der Sprecher*innen gegen Diskriminierung. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von der Band „Off Brain Project“, die der Veranstaltung trotz der coronabedingten Umstände eine sehr warmherzige Atmosphäre verlieh.

Ausgezeichnet wurden:

Sichtbarmachung

Im Rahmen des Projekt bieten wir die Online-Seminarreihen "Geschichten im Gepäck" und "Antidiskriminierungs-ABC" an.

Die aktuellen Termine finden Sie jeweils in den  Veranstaltungen

In der Onlineseminarreihe „Geschichten im Gepäck“ setzen wir uns mit den vielfältigen Geschichten des Auswanderns, den verschiedenen Herkunftskulturen und den Erzählungen, die die Menschen aus diesen mitnehmen sowie den Unterschieden im „Ankommen“ in Deutschland auseinander. Es geht um die Vielfalt der Zu-/Einwanderungsgeschichten, das gegenseitige Kennenlernen und den Dialog zwischen den unterschiedlichen Zuwanderer*innen.

Rassismus, Islamfeindlichkeit, Nationalismus, Homophobie, Sexismus und viele andere Begriffe...

Das Antidiskriminierungs-ABC erklärt diese auf verständliche Weise und zeigt die Zusammenhänge im Alltag, in Bildungseinrichtungen, Beruf und Ehrenamt auf. Neben thematischen Impulsen kommen auch Expert*innen zu Wort. Anhand konkreter Beispiele setzten wir uns mit Begriffen aus der Antidiskriminierungsarbeit auseinander und diskutieren miteinander.

Sensibilisierung und Vernetzung

SENSIBILISIERUNG

Durch die Projektmaßnahmen wollen wir Multiplikator*innen und einflussreiche Akteur*innen der Mehrheitsgesellschaft erreichen, informieren und aktivieren. In (Fach-)Veranstaltungen und Kooperationen vermitteln wir eine rassismuskritische Perspektive und setzen uns gemeinsam mit unterschiedlichen Diskriminierungsformen und Rassismen auseinander. Ziel ist es, sie für einen offenen Diskurs und für eine konstruktive und kontinuierliche Zusammenarbeit zu gewinnen.

VERNETZUNGSTREFFEN

Mehrmals im Jahr finden mit den Sprecher*innen gegen Diskriminierung, Kooperationspartner*innen und Multiplikator*innen aus der Antidiskriminierungsarbeit, politischen Bildung und Politik thematische Vernetzungstreffen statt.

Am 10. Dezember 2022 veranstalteten wir AGABY zusammen mit dem Bayerische Jugendring (BJR) und dem Netzwerk für eine rassismus und diskriminierungsfreies Bayern (NRDB) in Nürnberg die große Fachkonferenz zum Engagement gegen Rassismus und Diskriminierung in Bayern mit über 100 Teilnehmer*innen. Wir bewerten sie als einen gemeinsamen und empowernden Erfolg. Nicht nur die Diversität der Personen und Organisationen war beeindruckend. Beeindruckend war auch der fachlich kompetente, engagierte und produktive Austausch sowie die breite Vernetzung zwischen den Teilnehmer*innen.

Wir bewerten die Konferenz als einen gemeinsamen und empowernden Erfolg. Nicht nur die Diversität der Personen und Organisationen war beeindruckend. Beeindruckend war auch der fachlich kompetente, engagierte und produktive Austausch sowie die breite Vernetzung zwischen den Teilnehmer*innen.Haupt- und Ehrenamtliche konnten sich mit Bedarfen, Visionen und praktischen nächsten Schritten auf dem Weg zu einem rassismus- und diskriminierungsfreieren Bayern auseinandersetzen.
Deshalb möchten wir unseren großen Dank allen beteiligten Organisationen und Personen aussprechen. Wir freuen uns schon auf die nächste Konferenz. Wir hoffen, dass beim nächsten Mal verantwortliche Politiker*innen und Vertretungen der Ministerien sich den Dialog und die Suche nach gemeinsamen Lösungen nicht entgehen lassen.  
Denn die Zeit ist längst reif, Rassismus- und Diskriminierungserfahrungen ernst zu nehmen und unsere Demokratie weiterzuentwickeln. Ein moderner demokratisch verfasster Staat braucht Werkzeuge, mit denen diese zu Gehör gebracht und ihnen begegnet werden können.
Nicht zuletzt ist eine nachhaltige Bekämpfung von Rassismus und Diskriminierungen ein wichtiger Bestandteil des Schutzes der Demokratie vor ihren Feinden, zu deren Ideologie und Agenda Ungleichwertigkeitstheorien, Marginalisierung, Hass und Gewalt gegen Minderheiten gehören und die die Basis für gefährliche demokratiefeindliche Bestrebungen auch in Bayern bilden.
Bleiben wir gemeinsam dran!

 

Hier geht es zur ausführlichen Dokumentation der Landeskonferenz 

Bei einem Treffen in München tauschten sich die Sprecher*innen gegen Diskriminierung mit Innenminister Joachim Herrmann und der Landtagsabgeordneten Gülseren Demirel über die Antirassismus- und Antidiskriminierungsarbeit in Bayern aus.

Die Beiratsmitglieder wurden 2021 im Rahmen des Projekts Aktiv(ierend)e Antidiskriminierungsarbeit in Bayern zu Sprecher*innen gegen Diskriminierung von Innenminister Herrmann zertifiziert. Sie setzen sich in ihren Kommunen für eine strukturelle Verankerung der Antidiskriminierungsarbeit ein und dienen als erste Anlaufstellen vor Ort.

Coronabedingt hatten die gesamte Schulung sowie die Zertifizierungsfeier (https://www.agaby.de/aktuelles-details/innenminister-joachim-herrmann-und-agaby-zeichnen-sprecherinnen-gegen-diskriminierung-aus) , bei der Innenminister Herrmann ebenfalls anwesend war, nur online stattgefunden. Daher freuten sich zehn der Sprecher*innen umso mehr, den Staatsminister und die Landtagsabgeordnete nun auf einen persönlichen Austausch zu treffen.

Zunächst stand der Besuch im Bayerischen Landtag an. Empfangen wurden die Sprecher*innen von der Landtagsabgeordneten Gülseren Demirel, Sprechern für Integration, Asyl und Flucht und Hamun Tanin, Parlamentarischer Berater für die Fachbereiche Integration und Asyl vom Bündnis 90/die Grünen im Landtag Bayern. Im Austausch schilderte die Grünen-Politikerin die Inhalte des im Parlament eingebrachten landesweiten Antidiskriminierungsgesetzes, für das sie im Mai im Landtag keine mehrheitliche Zustimmung erhalten hatten. Die Sprecher*innen betonten aus ihrer praktischen Erfahrung, wie hilfreich ein solches Gesetz für ihre eigene Antidiskriminierungsarbeit wäre.

Nach dem Austausch trafen sich die Sprecher*innen mit Staatsminister Joachim Herrmann im Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration. Nach dem freundlichen Empfang stellten die Sprecher*innen sich vor und berichteten über ihre Arbeit seit der Zertifizierungsfeier als zertifizierte Sprecher*innen gegen Diskriminierung vor Ort. Sie berichteten wo sie bereits Erfolge verzeichnen konnten, vor allem aber wo noch große Hürden vor ihnen liegen.

Im Gespräch befragten sie den Staatsminister zur aktuellen Lage der Antirassismus- und Antidiskriminierungsarbeit in Bayern, wo Staatsregierung Handlungsbedarf sieht und welche Maßnahmen sie ergreift, um Rassismus und Diskriminierung entgegen zu wirken. Sie lobten die schnelle und unkomplizierte Aufnahme der ukrainischen Geflüchteten durch eine schnelle Gesetzgebung und Unterstützung der lokalen Helfer*innen durch die Regierung.

Gleichzeitig forderten sie ähnliche Verfahren für alle Geflüchtete, um eine gleiche und vor allem menschlichere Behandlung sicherzustellen. Sie betonten auch hier die Notwendigkeit einer Landesantidiskriminierungsstelle. Strukturlücken im ländlichen Raum, Willkürlichkeit der öffentlichen Verwaltung und fehlende Ressourcen der Ehrenamtlichen sind nur einige Aspekte, die ihre Arbeit erheblich erschweren. Eine überregionale Stelle könnte dem entgegenwirken.

Nach dem intensiven Austausch bedankten sich die Sprecher*innen für den Empfang des Staatsministers.

Bericht zum Besuch als pdf

Unser Netzwerk

In Kooperation mit dem Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (LBE) bringen wir Sprecher_innen gegen Diskriminierung und Ehrenamtliche aus den Beiräten als Pat_innen an Schulen. Im Rahmen der vom LBE geleiteten Workshops erarbeiten die Schulklassen Grundlagen zu Anti-Diskriminierung, lernen ehrenamtliches Engagement in diesem Themenfeld kennen und planen mit Unterstützung der Pat*innen ein sechswöchiges Projekt gegen Diskriminierung an ihrer Schule oder in ihrer Stadt.

Weitere Infos unter: Home - Einmischen!

In Kooperation mit dem Bezirksjugendring (BezJR) Mittelfranken und der Caritas-Pirckheimer Akademie, Ressort "Gesellschaft, Solidarität, Nachhaltigkeit" veranstalten wir jährlich einen Fachtag "Diversität". Der Fachtag richtet sich an hauptberufliche und ehrenamtliche Multiplikator*innen aus der Jugendarbeit, Bildung und Beratung sowie an Engagierte in Integrationsbeiräten.
Im Jahr 2021 fand der Fachtag unter dem Motto "Rassismus in Deutschland: erkennen. benenenn.begegnen."
Im Jahr 2022 fand der Fachtag unter dem Motto "Politische Bildung in der Migrationsgesellschaft: Aktuelle Diskussionen und Herausforderungen in der Praxis".

Eine Übersicht zu den bisherigen Fachtagungen und der geplanten Fachtung für diese Jahr gibt es hier: BezJR Mittelfranken 

Das Projekt wird über die gesamte Projektlaufzeit von einem Beirat als beratendes Gremium begleitet. Besetzt mit Akteur*innen aus verschiedensten Bereichen (u.a. Wissenschaft, Bildung und Zivilgesellschaft), bereichern sie das Projekt mit ihren Fachkenntnissen rund um das Thema Antidiskriminierung, Migration und politische Teilhabe. Das Projekt profitiert vom Expert*innenwissen der Beiratsmitglieder und deren konstruktiven Impulsen für die Projektarbeit. 

Unser Projekt in der Presse

November 2022

Tamur Khan und Thigis Kirushnatasan sind Mitglieder im Beirat für Vielfalt und Offene Gesellschaft in Kaufbeuren und haben bei AGABY im Projekt „Aktivierende Antidiskriminierungsarbeit in Bayern“ erfolgreich die Ausbildung zum Sprecher gegen Diskriminierung absolviert. Dafür wurden sie 2021 vom Bayerischen Innenminister Joachim Herrmann mit einem Zertifikat ausgezeichnet. Tatkräftige Unterstützung erhalten die beiden dabei von Maria Volmer, die seit Dezember 2022 ebenfalls Sprecherin gegen Diskriminierung ist.

Das engagierte Dreier-Gespann bietet ab dem 26.11.2022 ehrenamtlich Verweisberatung gegen jegliche Art von Diskriminierung an. Die genauen Zeiten werden im Eckpunkt ausgehängt und können bei der Geschäftsstelle des Beirats erfragt werden.

Zum Artikel in der Allgäuer Zeitung

Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der Allgäuer Zeitung

Oktober 2022

Im Podcast-Interview spricht die Projektleiterin Natalie Keller mit dem Moderator Michael Weinberger über das bayerische Modellprojekt „Aktiv(ierend)e Antidiskriminierungsarbeit“ und ihre Arbeit bei AGABY.

Das Interview ist die 3. Folge des postmigrantischen Podcasts „Stimmen der Vielfalt“ des Bundesverband russischsprachiger Eltern (BVR) e. V., der ebenfalls vom Bundesprogramm "Demokratie leben!" gefördert wird.

Natalie Keller leitet das Projekt mit Elan, Engagement und Leidenschaft.

In dem rund 50-minütigen Gespräch erläutert sie u.a., welche Ursprünge und Ziele das Projekt hat, welche Rolle und Aufgaben Integrationsbeiräte erfüllen, wie sich Schulungen zur Sprecher*in gegen Diskriminierung gestalten und wie es generell um das Selbstverständnis Bayerns als Migrationsgesellschaft aussieht.

Link zum Podcast auf Spotify

März 2022

Silvia Iriarte-von Huth, Cristina Lozano-Gomez und Olga Atmatzidi, Mitglieder des Ingolstädter Migrationsrats, haben 2021 die Schulung zu Sprecherinnen gegen Diskriminierung absolviert. Für ihr Engagement wurden sie von der Integrationsbeauftragten Ingrid Gumplinger und dem Oberbürgermeister Christian Scharpf geehrt.

Zum Artikel

Januar 2022

Margarita Goldenberg und Igor Dordevic sind seit 2021 Sprecher*innen gegen Diskriminierung. Im Augsburger Integrationsbeirat engagieren sie sich gegen Diskriminierung und wollen die Schulung nutzen, um für das Problem zu sensibilisieren.

Zum Online-Artikel

Januar 2022

Mit Khadija Alkhatib, Kanaan Alabed und Julia Pollithy hat die Stadt Dillingen a. d. Donau drei Sprecher*innen gegen Diskriminierung dazugewonnen. Die Mitglieder des Integrationsbeirats Dillingen setzen sich mit ihrem Engagement für Beteiligung und gegen Diskriminierung ein.

Link zum Artikel

Januar 2022

In Neu-Ulm gibt es mit Selcen Güzel nun die erste Sprecherin gegen Diskriminierung. Sie hat Projekte in Planung, welche allen Menschen, aber gerade Kindern die Angst vor dem Fremden nehmen soll. Außerdem möchte sie Anlaufstellen für Betroffene bieten.

Link zum Beitrag

Januar 2022

Selcen Güzel hat im Jahrgang 2021 erfolgreich die Schulung zur Sprecherin gegen Diskriminierung absolviert. Als Mitglied des Internationalen Beirats von Neu-Ulm engagiert sie sich vor Ort und bayernweit gegen Diskriminierung.

Zur Pressemitteilung

November 2021

Anuradha Kalia hat bei AGABY erfolgreich die Schulung zur "Sprecherin gegen Diskriminierung" absolviert.
Die Kemptnerin ist Mitglied im dortigen Integrationsbeirat und engagiert sich für eine langfristige Anlaufstelle für Menschen, die Diskriminierung erfahren haben und für Bildungsangebote gegen Rassismus.

Artikel der Allgäuer Zeitung
Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der Allgäuer Zeitung

April 2021

Teilnehmer*innen schildern ihre Motivation, an der Schulung zur "Sprecher*in gegen Diskriminierung" teilzunehmen und berichten über eigene Rassismuserfahrungen.
Der Projektleiter und die Vorsitzende der AGABY erläutern die Zielsetzung.

Ausführlicher Artikel mit dem Titel "Kampf gegen Rassismus: Ansprechen, Aussprechen, Mitsprechen" im Sonntagsblatt.

Zum Online-Artikel / Artikel als PDF

 

 

Das Projekt ist ein Modellprojekt gefördert aus Geldern des Bayerischen Staatsministeriums des Innern für Sport und Integration und im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (www.demokratie-leben.de) und findet in Kooperation mit dem Netzwerk Rassismus- und Diskriminierungsfreies Bayern statt.